29 – Kapitalflussrechnung und Kapitalstrukturmanagement

Kapitalflussrechnung

Im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit waren folgende Zahlungen enthalten:

Millionen €

 

2016

2015

Ertragsteuerzahlungen

 

1.495

1.550

Zinszahlungen

 

459

458

Erhaltene Dividenden

 

225

219

Die Zinszahlungen beinhalteten 156 Millionen € (2015: 194 Millionen €) erhaltene und 615 Millionen € (2015: 652 Millionen €) gezahlte Zinsen.

Außerdem waren im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Rentenauszahlungen in Höhe von 262 Millionen € (2015: 248 Millionen €) berücksichtigt, für die im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements eine Vermögensdeckung besteht.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beinhaltete Auszahlungen für Akquisitionen in Höhe von 2.828 Millionen € (2015: 215 Millionen €) vor allem für den Erwerb des globalen Oberflächentechnik-Anbieters Chemetall von Albemarle Corp., Charlotte/North Carolina. Im Vorjahr fielen Auszahlungen insbesondere für den Erwerb eines Anteils von 66 % an einer Gesellschaft an, in die TODA KOGYO CORP., Hiroshima/Japan, ihr Geschäft für Kathodenmaterialien für Lithium-Ionen- Batterien, Patente und Produktionskapazitäten eingebracht hatte.

Einzahlungen aus Devestitionen in Höhe von 664 Millionen € (2015: 651 Millionen €) ergaben sich vor allem aus der Veräußerung des Geschäfts mit Industrielacken des Unternehmensbereichs Coatings an die AkzoNobel-Gruppe sowie aus dem Verkauf des globalen Geschäfts mit Polyolefin-Katalysatoren an W.R. Grace & Co., Columbia/Maryland. Im Vorjahr hatten sich Einzahlungen unter anderem aus dem Verkauf von Teilen des Geschäfts Pharma Ingredients & Services an die Siegfried Holding AG, Zofingen/Schweiz, sowie aus der im Jahr 2014 vollzogenen Veräußerung des 50-prozentigen Anteils an Styrolution Holding GmbH, Frankfurt am Main, an die INEOS-Gruppe ergeben.

Die Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 4.145 Millionen € enthielten die Investitionen des Jahres 2016, soweit diese bereits zahlungswirksam wurden.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente unterlagen, wie auch im Vorjahr, keinen Verfügungsbeschränkungen aufgrund von Restriktionen.

Kapitalstrukturmanagement

Ziel des Kapitalstrukturmanagements ist es, finanzwirtschaftlich flexibel zu bleiben, um das Geschäftsportfolio weiterentwickeln und strategische Optionen wahrnehmen zu können. Ziele der Finanzierungspolitik sind die Sicherung der Zahlungsfähigkeit, die Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken sowie die Optimierung der Kapitalkosten.

Das Kapitalstrukturmanagement orientiert sich an den Anforderungen, die für einen uneingeschränkten Kapitalmarktzugang und ein solides A-Rating notwendig sind. Die Kapitalstruktur wird im Rahmen der Finanzplanung unter Berücksichtigung ausgewählter Finanzkennzahlen, wie zum Beispiel dynamischer Verschuldungsgrößen, gesteuert.

Im Rahmen des Risikomanagements werden Aktivitäten in Ländern mit Transferrestriktionen kontinuierlich überwacht. Hierzu gehört unter anderem die regelmäßige Analyse makroökonomischer und rechtlicher Rahmenbedingungen, der Eigenkapitalausstattung und der Geschäftsmodelle der operativen Einheiten. Übergeordnetes Ziel ist das Management von Counterparty-, Transfer- und Währungsrisiken für die BASF-Gruppe.

Das bilanzielle Eigenkapital der BASF-Gruppe betrug zum 31. Dezember 2016 32.568 Millionen € (31. Dezember 2015: 31.545 Millionen €), die Eigenkapitalquote belief sich am 31. Dezember 2016 auf 42,6 % (31. Dezember 2015: 44,5 %).

Fremdkapital nimmt BASF bevorzugt über Kapitalmärkte auf. Zur kurzfristigen Finanzierung wird ein Commercial-Paper-Programm genutzt, während zur mittel- und langfristigen Finanzierung Unternehmensanleihen, die in Euro und anderen Währungen mit unterschiedlichen Laufzeiten begeben werden, zum Einsatz kommen. Ziel ist, das Fälligkeitsprofil ausgewogen zu gestalten, eine Diversifikation der Investoren zu erzielen und unsere Fremdfinanzierungskonditionen zu optimieren.

BASF verfügt derzeit über folgende Ratings:

31.12.2016

 

Langfristige Finanzschulden

Kurzfristige Finanzschulden

Ausblick

Moody’s

 

A1

P-1

stabil

Standard & Poor’s

 

A

A-1

stabil

Scope

 

A

S-1

stabil

31.12.2015

 

Langfristige Finanzschulden

Kurzfristige Finanzschulden

Ausblick

Moody’s

 

A1

P-1

stabil

Standard & Poor’s

 

A+

A-1

negativ

Die Ratingagentur Moody’s bestätigte ihre Einstufung „A1/P-1/Ausblick stabil“ zuletzt am 28. November 2016. Standard & Poor’s passte am 14. März 2016 das BASF-Rating von „A+/A-1/Ausblick negativ“ auf „A/A-1/Ausblick stabil“ an und bestätigte es zuletzt am 10. August 2016. Maßgeblich für die Anpassung waren das schwächere Marktumfeld vor allem bei Basis- und Agrochemikalien, ein insgesamt begrenztes Mengenwachstum sowie der deutlich gesunkene Rohölpreis. Auch die Unsicherheit bezüglich des Wirtschaftswachstums in China wurde berücksichtigt. Seit September 2016 wird unsere Bonität auch durch die Ratingagentur Scope beurteilt. Sie stuft BASF mit „A/S-1/Ausblick stabil“ ein.

BASF strebt an, mindestens ein solides A-Rating zu halten, das einen uneingeschränkten Zugang zu den Geld- und Kapitalmärkten gewährleistet.